Das ideale Geschenk.
Endlich hat‘s gefunkt, die Idee für das Weihnachtsgeschenk für meine allerliebste Ernährungsberaterin hat sich geradezu aufgedrängt: Sie möchte in die Antarktis reisen, für mindestens 6 Wochen. Ich war zwar etwas verwundert, wo sie doch bisher immer vom warmen Süden, von Sonne, Sand, und Meer geträumt hatte. Aber der symbolische Hinweis war nicht zu übersehen, gar nicht anders zu deuten. Was sie gemacht hat? Nun, wir hatten beschlossen, unsere langjährigen Freunde in der Nähe von Gmunden, eine Fahrstunde von uns entfernt, zu besuchen. Wir wollten ein Wochenende mit ihnen verbringen, gemeinsam kochen, spielen, blödeln und spazieren gehen. Kein großer Aufwand, eine zweite Unterhose, zweites T-Shirt und eine Zahnbürste einpacken, los geht‘s. Theoretisch.
Praktisch wurde der Kofferraum zu klein. Die Sitzbänke im Auto wurden umgeklappt, alles Unnötige ausgeräumt, in die Garage verfrachtet – und trotzdem wurde der Platz verdammt knapp. Vermutlich wollte Frau Reiseleiter testen, ob alles, was man für mehrere Wochen Antarktis-Expedition braucht, auch wirklich ins Auto passt. Natürlich ist mir klar, dass man nicht im Auto an den Südpol reist, aber irgendwie muss man ja auch zum Flughafen kommen. Insofern hat der Test schon seine Berechtigung, da werfe ich ihr gar nichts vor. Aber sie hätt‘s mir auch so sagen können, ohne einen symbolischen Akt, ohne lange Rätsel lösen zu müssen. Sie hätte schlicht sagen können: „Liebster Ehemann, ich möchte unbedingt eine Südpol-Expedition machen.“ Das hätte völlig gereicht, aber so sind (Ehe)Frauen nun mal, jederzeit für eine Überraschung gut. Nächste Woche gehe ich ins Reisebüro, zumindest erfrage ich einmal die beste Reisezeit, damit wir‘s nicht übersehen. Ein bisschen sonnig sollte es trotz allem schon sein. Und auch nicht überlaufen, das wär mir recht.
Doch im Vertrauen: Ich habe das dumpfe Gefühl, dass die Sache schweineteuer wird, unser Urlaubsbudget gewaltig überschreitet. Da muss ich dann wohl der edle Ritter sein und schweren Herzens zurückstecken. Bleibe ich eben daheim und hüte das Haus. Was macht man(n) nicht alles aus Liebe.